Chronik

 

Möckenlohe und seine Geschichte

 

Möckenlohe mit seinen derzeit 573 Einwohnern liegt im Zentrum des Gäus, etwa in der Mitte der Strecke Eichstätt - Neuburg a. D. Diese Gegend ist mit ihren tiefgründigen Lößböden den fruchtbarsten Gebieten Deutschlands zuzurechnen. Deshalb ist es leicht erklärlich, dass über viele Jahrhunderte hinweg die Landschaft als Erwerbszweig dominierte. Erst in jüngerer Zeit änderte sich das Berufsbild der Einwohner. Der Industrieraum Ingolstadt bietet heute vielen Möckenlohern die Möglichkeit, anderen Berufen nachzugehen.

Bereits zur Steinzeit war das Gebiet von Möckenlohe besiedelt. Vor allem die Wanderbauern der Jungsteinzeit haben diese Gegend mit Vorliebe aufgesucht, wovon zahlreiche Freilandfunde Zeugnis geben. Das große Volk der Kelten hat ebenfalls hier um Christi Geburt gesiedelt So fahrt heute noch ein Weg von Manching her durch Möckenlohe, der so genannte Keltenweg, der eine wichtige Handelsverbindung gewesen sein dürfte. In der Waldabteilung Hoher Steinfindet sich außerdem noch eine keltische Viereckschanze. Durch Möckenlohe verläuft eine Römerstraße, die Nassenfels mit Pfünz verbindet. Überreste von römischen Veteranenhöfen fanden sich im Anwesen Funk (Luther) und an der Stelle des Hofes Donabauer (Ruipl). Der Sage nach soll auch die heutige Marienwallfahrtskirche auf den Grundmauern eines Dianatempels errichtet worden sein. Diese Annahme wird durch den Fund einer Dianafigur auf dem Lohbuck bekräftigt.

Nach der Landnahme durch die Bajuwaren bekam der Ort vermutlich auch seinen Namen. Der Sippenälteste namens Mahin oder Mehin baute sich seinen Hof inmitten eines Waldgebietes, also “loh“ oder “lohe“. Aus diesen beiden Namen leitet sich der heutige Ortsname ab. Er hat sich gemäß der Sprachentwicklung von Mechinloh, Megenloch und Mekkenloch zu Möckenlohe gewandelt. 741 wird der Meierhof zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Dieser Hof in der regio eistat wurde 741 dem HI. Willibald von Grafen Suitger geschenkt.

Der Ort Möckenlohe wird 908 zum ersten Mal als Besitz der Eichstätter Kirche erwähnt. Der erste Kirchenbau, der urkundlich nachgewiesen ist, wurde 1179 erstellt Dieses Bauwerk diente neben seiner religiösen Bestimmung auch als Wehrkirche. Sowohl der untere Teil des Turmes, als auch die sehr hohen alten Friedhofsmauern waren mit Schießscharten ausgestattet.

Lange Zeit war Möckenlohe die Mutterkirche von Nassenfels. Das Patronaisrecht besaßen die Bischöfe von Eichstätt. Unter Bischof Reimboto von Meilenhart (1279 - 1297) wurde das Verhältnis umgekehrt und Möckenlohe war 300 Jahre lang Filiale von Nassenfels. Erst 1615 wird Möckenlohe wieder Pfarrei und erhält Adelschlag als Filiale. Unsere Marienkirche hat seit alter Zeit Wallfahrer angezogen, die vor allem aus Pettenhofen, Hitzhofen und Meilenhofen kamen. Geblieben ist nur noch die jährliche Wallfahrt der Meilenhofener nach Möckenlohe.

Im Jahre 1397 erlitt das Hochstift Eichstätt und seine Besitzungen, darunter auch Möckenlohe, großen Schaden beim Krieg zwischen Markgraf Albrecht Achilles von Ansbach und Herzog Ludwig dem Reichen von Landshut

Bereits 1264 wird auch der Weiler Untermöckenlohe als Nidern Meggenloch in Urkunden aufgeführt.

Während des Schmalkaldischen Krieges von 1546 - 1547 wurde Möckenlohe von plündernden Truppen heimgesucht, die von Ingolstadt nach Neuburg zogen und in Nassenfels ein Lager errichtet hatten.

1624 wurde das jetzige Langhaus der Kirche errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg kam der Ort glimpflich davon. Die Bewohner hatten lediglich 1642 den marodierenden kaiserlichen Truppen ihre Pferde abzuliefern.

Am 23. November 1792 lagerten bayerische Truppen, die auf dem Marsch zum Rhein waren, in Nassenfels. Die umliegenden Orte, darunter auch Möckenlohe, hatten damals das Heer mit Proviant zu versorgen.

1900 wird ein neues Schulhaus errichtet, da das alte, aus dem Jahre 1691 stammende, das sich neben der Kirche befunden hatte, zu klein geworden war.

Am 29. April 1945 wurde Möckenlohe von den Amerikanern besetzt. Zwar blieb der Ort von Kriegsschäden verschont, doch mussten für einige Zeit ca. 500 vormals gefangene Russen verpflegt werden.

Die Einwohnerzahl von Möckenlohe hatte sich Jahrhundertelang in einer Größenordnung von etwa 250 Personen bewegt. Nach dem II. Weltkrieg wuchs sie in wenigen Jahren auf etwa 450 Personen an. Dadurch, und ausgelöst durch allgemeine Modernisierungsmaßnahmen, hatte die Gemeinde viele Aufgaben zu bewältigen.